angola . brasil . cabo verde . guiné-bissau . moçambique . portugal . são tomé e príncipe . timor lorosae

1000 Worte

Marcelo Pimentel: Eine Geschichte ohne Ende

Ein Bild sagt nicht mehr als tausend Worte, sonst müsste man keine Worte darüber verlieren, vielmehr ist es im besten Fall so, dass ein Bild tausend Worte hervorbringt, im Kopf, in der Fantasie, in der Stimme des Erzählers, der Erzählerin.

Daher ist es wohl möglich, mit Bildern zu schreiben, zumal wenn diese wie Piktogramme daherkommen, wie bei Marcelo Pimentel, der um den Curupira herum Tiere zum tanzen bringt. Zum Tanzen und zum Aus-der-Reihe-tanzen, denn so wie sie aus dem Buch, aus dem Wald heraustanzen, so stellen sie sich hinten wieder an, um erneut durch das Buch zu stolpern, zu fliegen, zu schleichen, durch Tag und durch Nacht, am Curupira vorbei, der sie anpinselt, und durch den Regen, der die spärliche Farbe sofort wieder abwäscht. Die Geschichte dazu bleibt der Leserin und dem Leser überlassen, ganz allein.

Die Gestalten, die Marcelo Pimentel auf Packpapier pinselt, sind mythologisch und cool zugleich, traditionell und tribal wie Graffitis der Großstädte, heiter und eitel, wie auch Menschen sein können. Natürlich ist dieses Buch mit seinen üppigen 10 Seiten auf dickem Karton eher für Kinder gedacht, doch auch wer sich einfach nur an einem witzigen Pinselstrich und an guter Gestaltung freuen will, leihe sich schnell irgendwo ein Kind aus und lasse die Bilder erzählen.  

mk, 15.12.2015

Marcelo Pimentel:
Eine Geschichte ohne Ende

Ein Bilderbuch
Baobab Books, 2015


rezensiert auch von

Johanna Klute, Bücher zu Lateinamerika
Barbara Wegmann, 52buecher.de
kidsbestbooks.com


i

weitere 2015 übersetzte Titel aus dem portugiesischen Sprachraum >>>